Seit dem Jahr 1989 finden die österreichischen Meisterschaften aller Jugendbootsklassen zur gleichen Zeit und an einem gemeinsamen Ort statt. Die ‚Österreichische Jugendmeisterschaft‘ (ÖJM) ist damit zum jährlichen Höhepunkt aller jungen Seglerinnen und Segler geworden.

Sieht man sich die Ergebnislisten an, stellt man fest, dass viele ehemalige Jugendmeister:innen heute in den verschiedensten Bereichen des Segelsports erfolgreich sind. Von den Athlet:innen unseres Olympiakaders, über Bundesliga-Champions, erfolgreichen Big-Boat-Segler:innen bis hin zu unseren Trainerinnen und Trainern. Auch viele Ehrenamtlichen, die heute mit ihrer Arbeit in Verbänden, Vereinen und Klassenvereinigungen als Funktionäre oder einfach als Helferinnen und Helfer einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg unseres Sports auf allen seinen verschiedenen Ebenen leisten, finden sich wieder. Und nicht zuletzt zahlreiche Eltern, die heute ihre Kinder mit viel Liebe und Ambition an unseren Sport heranführen. Ein besonderes Beispiel ist der heute ‚Führende‘ in der ewigen Bestenliste der Jugendmeister:innen, Andreas Geritzer, der sieben Mal den Titel erringen konnte, 2004 in Athen Olympisches Silber im Laser gewonnen hat, sich heute als Trainer vor allem für unsere Jugend einsetzt und vielen ein Idol ist, dem es nachzueifern gilt.

Die Geschichte der ÖJM Ist damit ein Beleg dafür, dass Segeln ein ‚Lifetime Sport‘ ist. Einmal der Faszination erlegen, kommt man nicht mehr davon los. Einmal erfolgreich, findet man auch in seinem weiteren Leben unzählige Möglichkeiten, sich in diesem Sport und für diesen Sport mit Leidenschaft und Enthusiasmus einzusetzen und - in welcher Form auch immer – weiterhin professionell und erfolgreich zu sein.
Dieser Ehrenpreis und seine besondere Gestaltung, zu der Stefan Glanz und Christian Bayer-Paltauf in besonderem Maße beigetragen haben, wofür ich ihnen ganz herzlich danke, soll dazu beitragen, dass die Geschichte jener Menschen, die unseren Segelsport in Österreich prägen und auf deren Leistungen und Erfahrungen wir weiter aufbauen, für alle sichtbar wird. Eine digitale ‚Wall of Fame‘, aber auch ein bunter und spannender Streifzug durch die Vergangenheit. Er soll gleichzeitig als Ansporn dienen, sich als junge Seglerin oder junger Segler von der Faszination unseres Sports anstecken zu lassen, sich die großen Namen zum Vorbild zu nehmen, ihnen nachzueifern und auch eine erfolgreiche ‚Lifetime‘-Karriere einzuschlagen – wie auch immer diese aussieht.

Die Idee zu diesem Ehrenreis ist im Laufe meiner 13-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für den Österreichischen Segel-Verband, davon zehn Jahre als Präsident, entstanden und gewachsen. In dieser Funktion hat man viele unterschiedliche Aufgaben und Herausforderungen zu meistern. Aber die Motivation, sich leidenschaftlich zu engagieren und unermüdlich für den OeSV einzusetzen, kann nur daraus entstehen, dass man damit etwas für den Segelsport, und vor allem für unserer Jugend, leistet. In diesem Sinne möchte ich Sylvia Vogl herzlich danken, die mich zehn Jahre im Präsidium des OeSV unterstützt hat und mich immer wieder daran erinnert hat, wofür wir arbeiten: Für die Seglerinnen und Segler, jetzt und in der Zukunft.

August 2022